Eine typisch indische Mischung ist Garam Masala. Übersetzt bedeutet das in etwa "heißes Gewürz". Ursprünglich kommt Garam Masala aus der ayurvedischen Heilkunde und hat die Aufgabe den Körper zu erhitzen. Deswegen mischten die Heilkundigen eine wärmende und scharfe Mischung, je nach Bedarf des Erkrankten. Im Laufe der Zeit wurde Garam Masala in ganz Indien bekannt und erfreute sich großer Beliebtheit. Man sagt, dass jeder Haushalt in Indien sein typisches Garam Masala Rezept kennt und hütet. Ohne Zweifel ist das übertrieben, doch steckt darin wahrscheinlich wie immer ein Körnchen Wahrheit.
Woraus besteht denn nun eigentlich Garam Masala? Die wichtigsten Bestandteile sind Koriander, Kreuzkümmel, Pfeffer, Muskat, Muskatblüte, Piment, Fenchel, Chilis, Kardamom, Nelken und Lorbeerblätter. Welche Mengen für das Rezept jeweils verwendet werden, kann ich an dieser Stelle natürlich leider nicht verraten. Aber ich habe mich noch ein wenig umgeschaut und mit indischen Freunden gesprochen: Alternativ kann die Gewürzmischung durch weitere Gewürze - ganz nach Geschmack - ergänzt werden. Somit können nicht nur die Bestandteile variieren, sonder beispielsweise auch Kurkuma, Anis, Bockshornkleesaat oder Ajowan hinzugefügt werden.
Wenn ihr es weniger bissig haben möchten, dann empfehle ich euch, die Pfefferkörner zu reduzieren und nur wenig Cayennepfeffer zu verwenden. Das mildert die Schärfe des Garam Masala schon deutlich. Solltet ihr es wirklich scharf haben wollen, dann gibt es ein ganz einfaches Rezept: hothothot wird's eben schnell mit Chilis, sprich Cayennepfeffer.
Nehmt dann eine große Bratpfanne oder weiten Kochtopf. Dahinein kommen alle Gewürze - außer der Macis - und werden langsam erhitzt. Rund fünf Minuten sollten die Gewürze dann in der heißen Pfanne unter beständigem Rühren rösten, bis sie dunkel sind und köstlich duften. Das erhitzen ist notwendig, um den Gewürzen die Aromen zu entlocken. Lasst die gerösteten Gewürze kurz abkühlen und mahlt sie dann alle zusammen in einer Gewürzmühle oder einem Mörser. Dabei ist nicht so wichtig, dass die Gewürzmischung so fein wie Staub gemahlen ist. Die Bestandteile können ruhig auch ein wenig größer, quasi geschrotet sein. Das tut dem Geschmack keinen Abbruch.
Abschließend füllt ihr die neue Gewürzmischung noch in eine passende Dose. Praktisch sind dazu unsere Aroma-Dosen. Aber auch eine Tupperdose oder ein Einmachglas in einer dunklen Schublade sind ausreichen. Hauptsache die Gewürzmischung lagert dunkel und trocken.
Besonders gut passt Garam Masala übrigens zu Fleischgerichten. Gebt die Gewürzmischung erst am Ende des Garprozesses dazu und würzt mit dem Pulver anfangs sparsam. Der Geschmack kann bei sensiblen Gaumen ziemlich stark sein.
So. Eben kommt eine frische Lieferung Tellicherry Pfeffer rein. Die werde ich jetzt testen und verräumen. Ich wünsche euch viel Spaß Garam Masala-Experiment.