So schmeckt die WM – allen!

So schmeckt die WM – allen!

Der Fußball grätscht Ihnen wieder mal ins Abendessen? Keine Lust auf immer nur Tütenchips und Bier? Mit diesen  WM-kompatiblen Gerichten gewinnen Sie wieder die Oberhand auf dem kulinarischen Spielfeld.  Und durch die exotische Geschmacksnote in diesen landestypischen Rezepten  bekommen die Fußball-Fans sogar noch ein bisschen brasilianische Ess-Kultur mit.

 

Erste Halbzeit - Antäuschen: In der ersten Halbzeit wiegen sich die vermeintlichen Platzhirschen in Sicherheit. Es gibt Chips (1). Aber nicht die aus der Tüte, sondern selbst schonend gegrillt.  Lässig gegrillt und mit dem leckeren WM- Dip (2,3,4) sind dann sogar Gemüse-Chips der Renner.

 

Halbzeitpause - Konter: Spätestens jetzt sollte die Begegnung laufen.  Und weil Mitfiebern schließlich hungrig macht, wird es Zeit für ein typisches brasilianisches Gericht. Das Nationalgericht des Gastgeberlandes ist Feijoada (5, s. Bild).  Der vorbereitungsfreundliche Eintopf aus schwarzen Bohnen, Speck, geräucherten Würstchen und vielen Samba tanzenden Gewürzen. Dazu gibt es Reis. Anspruchsvollere können sich auch an feurigen brasilianischen Rouladen (6) versuchen.

 

Zweite Halbzeit- Sturm:  Nachdem Ihr Team jetzt endlich kulinarisch ganz in Brasilien angekommen ist, kann es glatt so weitergehen. Mit Acarajé (7), kleinen ausgebackenen Bällchen aus schwarzen Bohnen und Shrimps. Natürlich kann das Fingerfood problemlos während des Zuschauens genossen werden und in den extra scharfen Dip gestippt werden. Echte Fußballer weinen nicht, auch wenn der ultrascharfe Nuss-Dip Vatapá, der zu Aracajé gereicht wird, die Tränen in die Augen treiben will. Macht nichts, sind sowieso nur Freudentränen wegen des gewonnenen Spiels!

 

Siegesfeier:Fürdie aufgekratzten Spieler darf es heute mal etwas Besonderes sein: eine Crème aus dem Geschmackswunder Tonkabohne. Für die – natürlich absolut unwahrscheinliche! -Niederlage gibt es einfach einen Schluck Cachaca oder Caipirinha, aber bitte, bitte erst nach der Tonkacreme. Sonst geht das ganze wundervolle Aroma den Amazonas runter.

 

Für zwischendurch:  Ihre Liebsten fachsimpeln mal wieder mit Fußballstatistiken und nutzlosem Sportwissen? Halten Sie dagegen – mit kulinarischen Weisheiten aus Brasilien:

Rosa Pfeffer – das Gewürz Brasiliens

Rosa Pfeffer  ist gar kein echter Pfeffer, er heißt nur so weil das Laub des Schinus-Baumes einen pfeffrigen Geruch verströmt. Die Beeren sind pfeffrig-mild im Geschmack, leicht süßlich, sehr aromatisch, mit einem Hauch Wacholder. Ursprünglich stammt der Baum aus den Urwäldern des Amazonasbeckens. Die Hauptanbaugebiete liegen in Brasilien und Peru.

Die typisch brasilianische Küche…

ätsch, gibt es nicht… Das Land ist einfach zu groß und umfasst vier Klimazonen, sodass jeweils regional sehr unterschiedliche Produkte  auf den Tisch kommen. Nur Feijoada ist ein gericht, das alle Brasilianer gern essen. 

Take away

Wie gesagt, Brasilien ist groß und die Wege weit. Deswegen gibt es für hungrige Busfahrer eigentlich immer am Straßenrand kleine Garküchen, die die Vorbeifahrenden mit warmem Essen verpflegen. Auch Aracajé wird gern als Snack am Straßenrand angeboten.

Die WM-Rezepte von Gewürze der Welt:

 

Selbstgemachte Chips (1) 

Kartoffeln abbürsten, nicht schälen (praktisch!). Mit dem Hobel in feine Scheiben schneiden. (Bei größeren Mengen die bereits gehobelten Scheiben in eine Schüssel mit Wasser legen, damit sie nicht braun werden.) Kartoffelscheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit Öl bepinseln, der Brasil-Gewürzmischung bestreuen und bei 200°C im vorgeheizten Ofen ca. 10 Minuten backen – am besten sIe bleiben dabei. Erst die fertig gebackenen Kartoffel-Scheiben salzen. Auch Karotten, Sellerie, Zucchini, Auberginen sind als Chips sehr lecker, sie müssen nur vor dem Backen 20 Minuten gesalzen ziehen, um Feuchtigkeit zu entziehen.

 

Dip  Guacamole (2)

2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 1 Tomate, 3 Avocados, Saft einer Limette, Salz, Pfeffer, Chili Chipotle Jalapeno gemahlen, je nach Geschmack dosieren, frischer Koriander

Zwiebeln und Knoblauch schälen und ganz fein würfeln. Tomatenfleisch ebenfalls fein würfeln und alles zusammen in eine Schüssel geben. Avocadofleisch und direkt etwas Limettensaft dazu geben, damit die Avocado nicht braun wird. Mit Salz, Pfeffer und Chili Chipotle Jalapeno abschmecken. Mit frischem  Koriander dekorieren.

 

Dip  Pico de Gallo (scharfe Tomatensauce) (3)

2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 500 g Tomate, 1 Salatgurke, Saft einer Limette, Salz, Pfeffer, Chili Chipotle Jalapeno gemahlen, je nach Geschmack dosieren, frischer Koriander

Zwiebeln und Knoblauch schälen und ganz fein würfeln. Bei den Tomaten und der Gurke die Kerne entfernen, anschließend würfeln. Alles verrühren, Limettensaft zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Chili Chipotle Jalapeno abschmecken.

 

Dip  Sour Cream (4)

250 g Schmand, 150 g Crème Fraîche, 250 g Quark,  2 Knoblauchzehen,  1 kleine Zwiebel,  frische Kräuter nach Geschmack (Koriander, Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Majoran, Thymian, etc.) Salz, Pfeffer, eine Prise Zucker, Chili Piquin

Schmand, Crème Fraîche und Quark verrühren. Knoblauch, Zwiebel und Kräuter klein schneiden und unterheben. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Chili Piquin abschmecken.

 

 

Feijoada (5, s. Bild)

Für 4-6 Personen:  500 g schwarze Bohnen, 100 g Trockenfleisch, 300 g Speck am Stück,  1 Chorizo (oder andere geräucherte Würstchen, am Stück),  2 große Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, Lorbeerblätter, Petersilie Salz, Pfeffer, Chilischoten, Orangenscheiben

Bohnen über Nacht in Wasser quellen lassen. Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl andünsten, Speck, Trockenfleisch, Lorbeerblätter, schwarzer Pfeffer, Petersilie und Chilischoten ganz (Menge nach Geschmack) dazu geben. Mit dem aufgefangenen Wasser der Bohnen aufgießen, Würstchen, Speck und Trockenfleisch dazu geben. Ca. 20 Minuten köcheln lassen. Wurst und Fleisch heraus nehmen (sollte nicht verkochen) und Bohnen dazu geben und weitere 60 Minuten weich kochen. Einige Löffel der Bohnen herausnehmen, pürieren und wieder dazu geben, so dass die Feijoada sämiger wird. Mit Salz abschmecken. Fertig. Orangenscheiben dazu reichen.

 

Rouladen brasilianisch (6)

Für 4 Personen:1 Dose Brasil Gewürzmischung,  Essig, Olivenöl,  4 Rinderrouladen,  1-2 Stangen Lauch,  Salz, Pfeffer, Chili Ancho

 

Gewürzmischung mit Öl und ein wenig Essig anrühren, kurz quellen lassen. Rinderrouladen in der Gewürzmischung mindestens über Nacht einlegen. Am nächsten Tag mit angedünstetem, klein geschnittenen Lauch füllen und wie üblich erst kurz anbraten, dann im Bräter bei niedriger Temperatur mind. 2 Std. schmoren lassen. Mit Chili Ancho und Salz und Pfeffer abschmecken.

 

Acarajé (7)  

500 g schwarze Bohnen, 250 getrocknete Shrimps,  2 kleine Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen,  1 TL frischer, fein gehackter Ingwer, Salz, Pfeffer


Bohnen über Nacht einweichen. Wasser abschütten, Bohnen unter fließendem Wasser gut abwaschen. Bohnenhäute entfernen (lösen sich nach dem Einweichen sehr einfach zwischen Daumen und Zeigefinger). Bohnen nicht kochen, nur abtropfen lassen und im Mixer mit den Zwiebeln, dem Knoblauch, dem Ingwer und den getrockneten Shrimps zu einer festen Masse mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Aus der Masse Bällchen von ca. 4-5 cm Durchmesser formen und in dem Öl gold-braun ausbacken. 

 

Vatapá  (8)

3 EL fein gehackte frische Erdnüsse und Cashewkerne, 2 El fein gehackte Zwiebel,  100 g geriebenes Weißbrot,  2 TL sehr fein gewürfelter Ingwer,  2 Stück Knoblauchzehen, fein gehackt,  Chiliringe nach Geschmack und Schärfe,  Chili Ancho nach Geschmack und Schärfe,  100 g Tomatenwürfel ohne Haut und Kerne,  1 El frisch gepresster Limettensaft,  1 El fein gehacktes Koriandergrün, Salz

Erdnüsse und Cashewkerne in dem Öl leicht anbraten, Zwiebeln, Knoblauch, Chiliringe und die Hälfte des Ingwer 3 Min. mitdünsten. Tomaten zugeben, 5 Min. bei mittlerer Hitze einköcheln. Restlichen Ingwer und Weißbrot zugeben, 15 Min. bei mäßiger Hitze zu einem sämigen, teigartigen Brei einkochen, dabei immer wieder umrühren. Erst jetzt Koriander zugeben und mit Limettensaft, Chili Ancho und Salz abschmecken.

Acarajé an der Oberseite einschneiden, etwas auseinander ziehen, in Serviette legen. Vatapá über die Öffnung geben und als Snack servieren.

 

 

Tonkacreme (9)

 

250 ml Milch,  300 ml Sahne, 3 Tonkabohnen, 3 Eigelb,  3 EL Zucker,  1 Prise Salz


Milch und Sahne erhitzen, Tonkabohnen mit der Muskatreibe fein reiben und in die Milch-Sahne-Mischung geben, ebenso das Salz. Eigelb mit dem Zucker verrühren, die warme Milch und Sahne zugeben, mit dem Mixer schaumig schlagen. Aufkochen und anschließend abkühlen lassen. Nochmals cremig aufschlagen. Die Masse in den Gefrierschrank stellen und alle halbe Stunde gut durchrühren. (Erst durch das ständige Rühren während des Gefrierens erhält das Eis seine cremige Konsistenz. Erleichtert wird dieser Vorgang durch eine Eismaschine.) Zu dem süßen Eis ist eine fruchtige Beilage, wie z. B. Orangenfilets, eine leckere Kombination.

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