Eigentlich ist die Kürbissuppe ein tolles Gericht. Schnell, einfach, wärmt, sättigt, schmeckt. Meine zumindest.
Meine erste richtig schlechte Kürbissuppe habe ich auf der Hochzeit unserer kulinarisch völlig talentbefreiten Exnachbarn gegessen. Sohn 2 fragte mich: „Mama, was ist das?“ Und in der Tat erinnerte die Konsistenz an einen dickflüssigen Brei in der Farbe Grau-Orange und der Geschmack stand dem Aussehen in nichts nach.
Dabei ist es so einfach, eine gute Kürbissuppe hinzubekommen. Ihr müsst nur auf ein paar Dinge achten:
1. Der Hokkaidokürbis muss NICHT geschält werden. Er wird lediglich gewaschen und die Kerne werden entfernt. Den Kürbis klein schneiden, fertig vorbereitet!
2. Der Kürbis hat nicht viel Eigengeschmack. Daher eignen sich Karotten, Zwiebeln und Knoblauch als Zugabe. Aber auch Äpfel und Lauch sind eine super Kombi.
3. Die Suppe darf nicht zu dickflüssig sein, aber selbstverständlich ist auch die Konsistenz Geschmackssache. Ich gebe gern Gemüsebrühe und einen Schuss Orangensaft dazu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Je nach Geschmacksrichtung gehören auch noch Sahne oder Kokosmilch hinein.
4. Die Suppe benötigt jede Menge Pep. Knoblauch und Zwiebel alleine schaffen das nicht. Hier kommt eure ganz persönliche Note ins Spiel und ihr dürft experimentieren und variieren:
Ingwer gibt fruchtige Schärfe! Wer es gern noch schärfer mag, ergänzt mit Chiliflocken oder Chiltepin-Beeren.
Die Curry-Variante: Passt immer. Egal, ob ihr eher der sanfte Typ seid (Indisches Curry), orientalische Schärfe bevorzugt (Bio Curry Orient), oder die asiatische Version für Hot Chili Fans (Thai Curry rot)
Kräuter: Sehr lecker! (Beinahe) alles, was ihr auf der Fensterbank findet, im Garten oder im Gewürzregal, passt: Korianderblätter, Petersilie, Kerbel, Thymian, Rosmarin, Liebstöckel, aber auch fertige Kräutermischungen wie Knoblauch-Kräuter eignen sich sensationell.
Zitrone: optimal zum Abschmecken. Immer noch zu wenig Pep? Zitrone repariert’s!
5. Topping! Wichtig! In der klassischen Variante sind steirisches Kürbiskernöl in Kombi mit gerösteten Kürbiskernen fantastisch. Zur orientalischen Variante passt gut Dukkah, bzw. Dukkah Gourmet mit gerösteten Nüssen. Grün passt immer obenauf, weil das Auge mit isst. Oder ein paar gegrillte Gambas am Spieß dazu? - Und auch die Darreichungsform spielt eine Rolle. Schon mal im Kürbis serviert?
Alles klar? Na, dann kann’s jetzt ja losgehen. Hier findet ihr mein einfachstes Basisrezept für 4-6 Personen:
800 g Hokkaidokürbis, geputzt gewogen
600 g Karotten, geschält gewogen
1 Zwiebel
5 cm Ingwer
2 EL Butter
1 Liter Gemüsebrühe
100 ml Orangensaft
400 ml Kokosmilch (oder Sahne)
1 Saft einer Zitrone
Kürbis, Karotten, Zwiebel und Ingwer schälen und würfeln, in der Butter andünsten. Mit Brühe und Orangensaft aufgießen und in etwa 15 - 20 Minuten weichkochen. Dann sehr fein pürieren, eventuell durch ein Sieb streichen. Die Kokosmilch (oder Sahne) unterrühren. Nach Belieben (s. oben) würzen und Zitronensaft abschmecken. Noch mal erwärmen, dekorieren, fertig.
Das beste aller Rezepte stammt natürlich vom Meister: Kürbissuppe à la Paul Bocuse - nur die Zutaten in den Kürbis, ab in den Ofen. Merci, P.B.!.
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