Zugegeben, das klingt zunächst seltsam. Aber: Wer schon mal ein Haus in der Bretagne oder in den Marken für den wohlverdienten Urlaub gemietet hat, hat spätestens, wenn er sich dem Herd zuwendet ein Problem: Entweder stehen in dieser Küche gar keine Gewürze, oder bestenfalls welche mit längst abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum. Ein Erfahrungsbericht.
So, nun ist es ja so, dass die genannten Landstriche über Produkte in unglaublich genialer Qualität verfügen, aber: Weder Franzosen, noch Italiener würzen ihre Speisen, so wie ich es liebe. Der weltberühmte bretonische Hummer, lebende Taschenkrebse, sensible Langusten und die in den Buchten von Brest und Saint-Brieuc gefischten Jakobsmuscheln sind nur ein paar herausragende Argumente für einen kulinarischen Bretagne-Aufenthalt. Pasta mit Meeresfrüchten, Limoncello oder Verdiccio oder Anislikör…? Yes!
Alles gut. Aber:
Kein ordentliches Chili.
Pfeffer, der bereits vor gefühlten Jahrzehnten gemahlen wurde.
Kein Finishing-Salz, außer diesem alten Streuer.
Safran? Für’s Risotto! Eventuell im Supermarkt. Fehlanzeige.
Eine einfache Gewürzmischung mit Kräutern, um ein schnelles, einfaches Zwischendurch-Gericht zu zaubern? Äh – Nein.
Dabei würden wir doch nur zugern den Geschmack dieser exklusiven Rohprodukte wenigstens ein bisserl unterstreichen. Jetzt, wo wir endlich Zeit haben, uns mit Genuss und Muse in die Küche zu stellen und auszuprobieren.
Auch ich bin schon ohne losgezogen, und habe versucht, mich im heimischen Supermarkt einzudecken. Fehlanzeige. Meist gibt es dort gar keine Gewürze. Und wenn, dann nicht das, was ich mir so vorstelle.
Daher nehme nicht nur ich mittelweile immer mein Gewürze-Notfall-Kit mit auf die Reise. Meines enthält
ein Finishing-Salz, vorzugsweise Maldon Sea Salt
Eine Gewürzmischung, am liebsten Pariser Pfeffer
Ein Curry: rotes Bio Thai Curry
Evtl. noch ein Grillgewürz (z. B. Churrasco Barbeque), wobei sich mit den bereits genannten Gewürzen schon beinahe alles zaubern lässt.
Kräuter werden frisch gekauft.
Ihr werdet sehen, damit fahrt ihr ziemlich gut. In diesem Punkt sind sich Katharina und ich einig.
Übrigens hat mein Sohn zur Klassenfahrt ein ähnliches Sortiment mitgenommen. Aus Erfahrung aus dem letzten Jahr (O-Ton: „Mama, die können gar nicht kochen.“). Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.