Neulich war ich in meiner Lieblingseisdiele in München und entdeckte eine Sorte, die ich noch nicht kannte und unbedingt probieren wollte: Rosa Pfeffer.
Der Name ist etwas irreführend, denn die Schinusbeere, wie sie richtig heißt, ist nicht mit dem echten roten Pfeffer (piper nigrum in ausgereiftem Zustand) verwandt, sondern ist eine Beere vom brasilianischen Pfefferbaum (Schinus therebinfolius). Ihr Laub hat eine pfeffrige Note und die Form der Beeren erinnert an Pfeffer, daher der Name.
Ihr kennt sie wahrscheinlich aus den bunten Pfeffermischungen. Dort wird sie wegen ihres hübschen Aussehens gerne anstatt des echten roten Pfeffers eingesetzt.
Die Schinusbeere hat eine leicht pfeffrige Note, ohne dass sie jedoch scharf ist. Sie erinnert auch etwas an Wacholder, ist aber nicht so dominant. Sie passt sowohl zu pikanten Geflügel- und Fischgerichten als auch zu Spargel, Ziegenkäse, Feta, Salat, aber auch zu Nachspeisen, wie z. B. Erdbeeren mit Minze. Und auch Ginliebhaber schätzen die Schinusbeere, die dem Getränk eine würzig-pfeffrige Note und eine leichte Süße verleiht.
Ganze rosa Pfefferbeeren riechen kaum. Wenn ihr sie jedoch mörsert, verbreitet sich schnell ein warmer Duft, der leicht harzig ist und eine zitrusähnliche Note hat. Nach dem Mörsern solltet ihr die Beeren rasch weiterverarbeiten, da das Aroma schnell verfliegt.
Mein Sohn füllt die schönen Beeren gerne zusammen mit grobem Salz in eine Glasmühle seit er das mal so in Frankreich gesehen hat. Ich verwende die Beeren aber auch gerne im Ganzen, so gebe ich sie über Pasta mit Räucherlachs in Sahnesauce, verteile sie großzügig über einem grünen Salat oder mariniere einen Feta damit. Oder probiert mal unseren Kartoffelsalat, in Kombi mit Estragon oder die Kaninchenpastilla.
Das Eis war übrigens auch sehr lecker.