Welches Gewürz verbindet Schweden mit der Arabischen Halbinsel? Die Antwort lautet: Kardamom.
Jeder, der schon einmal seinen Urlaub im Hohen Norden verbracht hat, kennt die traditionelle Fika, die ein tägliches Muss für jeden Schweden ist. Ganz banal übersetzt ist eine Fika eine gemütliche Kaffeepause. Gerne wird dazu das schwedische Nationalgebäck gereicht, die Kanelbullar, wörtlich übersetzt „Zimtballen“, mit viel Kardamom.
Wer schon einmal die Arabische Halbinsel bereist hat, stößt allerorten auf Kardamom. Der arabische Kaffee wird traditionell mit Kardamom gewürzt und in kleinen Tassen serviert. Nomaden stecken einfach die geöffnete Kapsel vor dem Ausschenken in die Tülle, Europäern genügt eine geriebene Prise im Espresso.
Ich persönlich habe ihn täglich im Einsatz in meinem Tee: Geben Sie 1/2 Teelöffel Kardamomsaat in eine leere Teekanne. Dazu kommen ein großer Streifen Bio Orangenschale (oder getrocknete, oder als Pulver), 1/2 TL ganze Nelken und eine Messerspitze Vanillepulver - und das Teewasser. Lasst das ganze 10 Minuten ziehen und gebet dann den Tee hinzu. Schwarzer Tee schmeckt besonders lecker. Zum Schluss den Tee abseihen. Schmeckt wie der Orient!
Das mit Ingwer verwandte Gewürz stammt ursprünglich aus Indien und wird dort als Königin der Gewürze verehrt. Es ist wesentlicher Bestandteil z. B. von süßem indischen Reis, Curries und Süßspeisen. Es zählt zu den ältesten und meist verbreitetsten Gewürzen. Die Samenkapseln werden kurz vor der Reife von Hand geerntet, was Kardamom neben Safran und Vanille zu den teuersten Gewürzen weltweit macht.
Kardamom enthält ätherische Öle, die appetitanregend und verdauungsfördernd sind. So wurde im alten Rom Kardamom als Arznei nach Völlereien verordnet und ganz nebenbei verleiht Kardamom kauen einen frischen Atem. So mussten schon in der Antike Bittsteller eine Kardamom-Kapsel kauen, bevor sie vor den König treten durften. Und heute hilft Kardamom allen, die unter ihrer Alkohol-Fahne leiden.
Frisch gemahlener Kardamom hat einen unvergleichlichen intensiv süßlich-blumigen Duft mit einem Hauch von Kampfer und Eukalyptus. Aufgrund seines süß-frischen und leicht scharfen Aromaprofils passt Kardamom sowohl für Süßes als auch Pikantes.
In Deutschland wird Kardamom bis jetzt fast nur in der Weihnachtszeit eingesetzt, z. B. bei Lebkuchen, Printen, Bratapfel und Glühwein. Wir sind allerdings der Ansicht, das Kardamom 365 Tage im Jahr einen Platz in der Küche verdient hat. Probiert Kardamom auch mal zu Rotkohl, gebackenem Kürbis oder Wurzelgemüse, es lohnt sich. Wer sich gern intensiver mit dem Einsatz von Kardamom auseinander setzen möchte, dem empfehlen wir, die Küche des Orients genauer unter die Lupe zu nehmen, beispielsweise mit dem Buch „Die Küche Persiens“ oder aber auch dem Werk von Ottolenghi „Jerusalem“.
Wir bieten in unserem Sortiment ganze grüne Kapseln, ausgelöste Samen und falls es mal schnell gehen muss, auch gemahlenen Kardamom an.
Wenn ihr ganze Samenkapseln verwendet, solltet ihr sie im Mörser leicht anstoßen, so geben sie beim Kochen ihr Aroma an das Essen ab (sie sollten aber vor dem Verzehr aussortiert werden). Ihr könnt aber auch die Kapseln aufbrechen und nur die ausgelösten Samen verwenden. Wenn ihr diese vor dem Mahlen anröstet, wird das Aroma noch intensiviert.