Der Sommer ist da und die (Wasser-)Temperaturen bei uns im Fünfseenland, westlich von München, laden endlich zum Baden ein. Oder zur leckeren Sommerfeier im kleinen Kreis, oder zum schwelgerischen Grillen, zu Steckerlfisch, Obadzda und Kräuterbroten im Biergarten. Oder gleich zum Verreisen? Jedenfalls wird dies der Sommer der Begegnungen, der persönlichen, mit fremden Kulturen und jeder Menge neuer Geschmacksimpressionen. Wir stellen heute mal wieder die leckersten vor, die uns kürzlich untergekommen sind.
Grillen, aber richtig: Vegetarisch!
Hier zeigt sich, wer Profi ist: Denn Fleisch auf den Rost schmeißen ist eigentlich keine Kunst, Gemüsegrillen wie zum Beispiel „Am Spieß gegrillten Blattkohl“ – das muss erst mal jemand nachmachen. In „Grill! Gemüse“ geht es genau darum – die vegetarische Kür am Rost. Das darf dann auch schon anspruchsvoller sein wie beispielsweise der Zucchini-Mungbohnen-Burger, Tarte Tartin oder gegrillter Spargel. Hungrig geworden? Dann nehmt die Challenge am Grill an!
Und wo wir schon bei vegetarischen Köstlichkeiten sind, da sind noch zwei weitere Neuzugänge in unserem Kochbuch-Regal. Der britische Kultkoch Nigel Slater hat seine bisher eher fleischlastigen Gewohnheiten hinterfragt und ein vegetarisches Kochbuch herausgebracht, das nichts weniger als ein echtes Gelage ist: „Greenfeast“. Die einfachen, aber raffinierten Rezepte sind ideal für die Sommertafel mit Freunden. Die Paprika-Kichererbsen-Creme beispielsweise, oder die Senf-Guacamole oder Frühlingsgemüse aus dem Ofen mit Erdnusssauce sind nur drei von seinen 110 vielseitigen und köstlichen Rezepten.
Auch die Schweizer Spitzenköchin Tanja Grandits hat die Freude am grünen Kochen entdeckt. In „Tanja Vegetarisch“ erklärt sie so lustvoll wie ästhetisch die Grundlagen ihrer vegetarischen Küche: warme und kalte Gerichte für den Start in den Tag (zum Beispiel das Quinoa-Matcha-Porridge), Snacks und Sandwiches auch zum Mitnehmen, Suppen (Fenchel-Suppe mit Feta und Limette beispielsweise), Reis- und Pastagerichte, Käse und Desserts.
Pfeffer, aber richtig: Unsere neuen Sorten
Die vietnamesische Insel Phu Quoc - auch die "Smaragdinsel" genannt - liegt südlich von Kambodscha im Golf von Thailand. Aber nicht nur als touristisches Ziel, sondern auch als die perfekte Heimat von Pfefferplantagen ist sie bekannt. Der Boden und eine Gebirgskette, die für eine Zirkulation der feuchten Meeresluft über den Pfefferplantagen in den Tälern der Insel sorgt, machen das Geheimnis aus, warum der Pfeffer hier ganz besonders gut gedeiht. Der großkörnige Phu Quoc-Pfeffer ist mit seinem fruchtig-blumigen Aroma mit mittlerer Schärfe nicht nur räumlich dem roten Kampot Pfeffer sehr nahe, sondern auch geschmacklich. Und dieser gilt schließlich als eine der besten Pfeffersorten der Welt. Und auf der Sehnsuchtsinsel Sansibar sorgt das tropische Klima für beste Voraussetzungen nicht nur für unseren neuen Kilindi Pfeffer, sondern auch für Nelken, Zimt, Vanille, Muskat, Kardamom. Das Aroma dieser von Hand geernteten Pfefferkörner ist sehr intensiv und erdig und passt zu Kurzgebratenem, aber auch zu Gemüse und Fisch.
Ab Ende dieser Woche im Online und im Münchner Ladengeschäft verfügbar.
Fernweh für den Teller
Auch wenn viele Reiserestriktionen gerade fallen, es gibt doch ein paar Ecken auf der Welt, die wir immer noch nicht einfach mal so bereisen können. Afghanistan ist so ein Ziel zum Beispiel. Wie gut, wenn man da wenigstens kulinarisch vorbeischauen kann. „Salam“ zeigt uns die unbekannte Seite Afghanistans, dessen geographische Lage an der Seidenstraße das Beste der orientalischen Kulinarik vereint: Indische Einflüsse ebenso wie persische, asiatische oder türkische. Mal reinschmecken in Quabli Pilaw, Lamm mit Karotten und Rosinen, Teigtaschen mit Fleischfüllung oder Senfblättercurry? Noschedjan – guten Appetit.
Nach Südamerika entführt uns „Mexiko“, das sowohl Koch-, als auch Abenteuerbuch zugleich ist und auf einer kulinarischen Reise durch die acht Klimazonen des Landes entstanden. So wild und vielfältig wie die Tour ist auch das, was bei Jo Riffelmacher auf den Teller oder vor die Kameralinse kommt: höllisch scharfe Salsas, harte Drinks und kunstvolle Tattoos. Hier gibt es die authentischste Ceviche, Tacos, Tortillas und mexikanische Klassiker wie Enchiladas.
Der Gegenentwurf zu diesen abenteuerlichen Expeditionen scheint da „Japaneasy vegan“ zu sein. Ganz ohne Fleisch, Käse und pseudo-vegane Würzstoffe kommen die Rezepte von Tim Anderson aus. Die originell präsentierte Rezeptsammlung reicht von Klassikern wie Gemüse-Tempura bis hin zu Onigiri, Pilz-Gyoza und Agedashi Tofu und verlockt mit interessanten Interpretationen wie Blumenkohl-Katsu-Curry, Pfirsich-Sorbet mit Sake oder Wassermelonen-Mochito.
Noch ein paar feine Outdoor-Rezepte
Spätestens seit vergangenem Sommer ist Camping die neue Fernreise. Aber das muss ja fürs Abendessen nicht gleich das Comeback der Dosen-Ravioli bedeuten, oder? Unsere Spaghetti-Sauce für das Ein-Topf-ein-Gericht auf dem Camping-Kocher überrascht mit dem süßen und vielschichtigem Aroma von Aprikosen, Schwarzkümmel und Pimento-Flakes. Eine echte Überraschung.
Eine weitere schöne Pasta-Variante ist dieses Topping aus gegrilltem Gemüse, Tomaten und einem herrlichen Umami aus Kapernäpfeln.
Oder Ihr macht die gefüllten Spitzpaprika vom Grill mit einer satten Mischung aus frischen Kräutern, Paprikaflocken und Paprikapulver, die Kartoffelschalen mit Lachsloin oder die Ziegenkäse-Packerl mit Rosmarin und Lavendel.
Noch eine schnelle Butter fürs Grill-Buffet? Unser Rezept mit der Kräuterbuttermischung, getrockneten eingelegten Tomaten, Kapern und Salzzitrone ist geschmacklich echt die Wucht. Und ein gelungener Abschluss an einem lauen Sommergrillabend ist die Mousse au Chocolat mit Rosen-Harissa und Pistazien. Jetzt kann der Sommer kommen!
Guten Start in den Sommer - wünscht Andrea Rolshausen